Eigentlich mag man meinen, dass das Streaming auf Twitch nichts mit „richtigen“ Fernsehsendern zu hat, denn während Pro7, RTL & Co. Den ganzen Tag, 7 Tage die Woche übertragen, sind die meisten Streamer 3-7 Mal in der Woche für einige Stunden online und senden ihren Stream live ins Internet. Doch aufgrund der unglaublichen Reichweite und beeindruckender Zuschauerzahlen kommt es immer wieder zu kuriosen Entscheidungen, die große Streamer förmlich dazu zwingen, eine Rundfunklizenz zu erwerben, denn was viele nicht wissen: Ab einer bestimmten regelmäßigen Zuschauerzahl werden in Deutschland auch Twitch- & YouTube-Kanäle als TV-Sender eingestuft. So auch der Twitch-Kanal des 33-jährigen Nordlicht Marcel Eris, seines Zeichens bekanntester Deutscher Twitch-Streamer.
20.000 Zuschauer = TV-Sender?
Laut aktualisiertem Rundfunkstaatsvertrag sind Content-Creator und Streamer, die regelmäßig mehr als 20.000 Live-Zuschauer haben, dazu verpflichtet, eine solche Lizenz zu erwerben. Mit einer durchschnittlichen Zuschauerzahl von 43.000 liegtMontanaBlackalso deutlich darüber, was dazu führte, dass dem Streamer kürzlich wohl ein Brief mit der entsprechenden Aufforderung, sich an diesen Vertrag zu halten ins frisch renovierte Haus flatterte. Doch statt alles Nötige in die Wege zu leiten, gewährte Eris während eines Livestreams einen Blick in seine Gedankenwelt und erzählte, wie sehr ihm die ganze Sache gegen den Strich geht. So sprach er unter anderem davon, dass das Gesetz uralt und in der heutigen Zeit seiner Ansicht nach völlig überholt sei. Er sehe es nicht ein, auf einer Stufe mit großen TV-Sendern gesetzt zu werden, obwohl er nicht einmal annähernd „24/7“ live sei, sondern bloß ein paarmal in der Woche, und das nur für 5-8 Stunden.
MontanaBlack weigert sich, den 50-seitigen Vertrag zu unterzeichnen und droht, mit dem Streaming aufzuhören
Sichtlich angefressen sprach er also davon, dass er weder den Vertrag unterzeichnen noch die nötigen 10.000 €, also die jährlichen Kosten einer Rundfunklizenz zahlen werde. Zwar brächen ihm die Kosten keinen Zacken aus der Krone, doch es geht ihm ums Prinzip. Trotzig und latent aggressiv kam er schließlich auf den Punkt und erzählte, dass er mit dem Gedanken spielt, das Streaming an den Nagel zu hängen, weil er es nicht einsieht, einen 20 Jahre alten Vertrag zu unterzeichnen, der ins Leben gerufen wurde, als Twitch und Livestreaming noch nicht einmal existierten. Auch seinen Geschäftspartnern gab der Streamer zu verstehen, dass er sich weigert und, dass es das nun war. Egal, wie sich MontanaBlack entscheidet – eine Sache ist klar: Unterschreibt er diesen Vertrag nicht und erwirbt sich somit keine Rundfunklizenz, darf er nicht mehr streamen. Man darf gespannt sein, wie sich die Sache entwickelt.
Mario
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